Michael mit Bestzeit beim Vienna City Marathon

Endlich geschafft! Bei seinem neunten Halbmarathon hat Michael Frühwirth die 1:30h Schallmauer geknackt!

 

Auch wenn das Rennen eigentlich nicht ideal gelaufen ist, konnte er sich am Ende über seine neue Bestzeit von 1:29:48min. freuen.

 

Hier sein Bericht...

Werte Lauffreunde!

 

Lange habe ich diesem Ereignis entgegen gefiebert und am Freitagabend war es dann endlich soweit: Ich packte meine Taschen für den Vienna City Marathon! Denn am Samstag 08:35 war Abfahrt mit dem Zug nach Wien. In Amstetten stieg ich in den Intercity um, wo bereits meine Freundin auf mich wartete und so setzten wir die Reise gemeinsam fort.

 

Nach der Ankunft in Wien war der erste Weg zum Intercity-Hotel, was unsere Bleibe für dieses Wochenende war und ich im Voraus reserviert habe. Der Check-In verlief auch ohne Probleme und wir nisteten uns in das schöne Doppelzimmer ein.

 

Da es ein Laufwochenende war, konnte der nächste Schritt nur folgender sein: Auf zur Wien Marathon Messe, wo auch die Startnummernausgabe war. Im Hotelpreis inbegriffen waren Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel in der Kernzone Wien und das für beide Tage. Also mussten wir uns um kein Ticket Gedanken machen und fuhren, nach einem Imbiss vom Billa, mit der U-Bahn nach Krieau.

 

Dort angekommen war sofort ersichtlich wo die Messe stattfindet und ich holte mir gleich mal meine Startnummer für den Halbmarathon. Elisabeth holte sich noch jeweils einen Ess- und Trinkbon für die spätere Pasta-Party. Auch das Goody-Bag war gut gefüllt! (Müsli, Magnesium, Getränke, usw.) Wir schlenderten dann die Aussteller ab und so traf ich auch auf den Compressport-Stand. (Wo ich meine Kompressions-Strümpfe her habe) Dort sah ich wieder 2 Freunde: Sascha Hartl und seine Frau, mit der ich mich prächtig unterhielt. Aber das Highlight stand am 16:30 am Programm, mein Laufidol Christian Schiester hielt einen Vortrag über die „Route of Fire“ (sein letztes Laufprojekt) und wie es sich gehörte saßen wir erste Reihe fußfrei. Es motivierte mich wieder extrem und als ich im Anschluss auch noch ein persönliches Gespräch mit ihm führte, inklusive Autogramm und Foto war der Tag für mich perfekt. Er hatte auch einen Appell an meine Freundin: „Pass gut auf deinen Läufer auf!“

 

Somit fuhren wir gut gelaunt zum Rathaus, wo die Int. Friendship Party (Pasta Party) stattfindet. Ich musste mir noch meine Gutscheine in Bons umtauschen lassen und bekam auch noch einen Apfel gratis dazu. Elisabeth holte sich den klassischen Wiener Kaiserschmarren, ich blieb aber lieber bei der Pasta mit Sauce. Es schmeckte echt gut und man bekam sogar richtiges Geschirr mit Besteck, also kein Plastik-Klumpart!

 

Mit den Getränke-Bon holten wir uns noch jeweils ein Getränk, das man in dem VCM-Becher (durfte man sich mit nach Hause nehmen) serviert bekam.

Nach dieser Stärkung ging es zurück ins Hotel, wo ich mich dann für das Rennen schon so weit als möglich vorbereitete. Bald aber war Nachtruhe angesagt…

 

Um 06:45Uhr ertönte der Wecker (Handy) und nach der Aufwachphase wurde mir immer klarer, heute war es soweit! Nach dem eigenservierten Frühstück (haben das Frühstück nicht mitbestellt), was einen Apfel, Müsli und Kornspitz beinhaltete packten wir die restlichen Sachen zusammen bzw. machte ich mich Rennfertig.

Der Check-Out verlief auch ohne Probleme und wir konnten unser Gepäck hinterlegen lassen, damit wir es nicht quer durch Wien mitnehmen mussten. Mit der U-Bahn ging es zur Station „Kaisermühlen VIC“, wo der Startbereich war. Bereits am Weg dorthin wurde einem bewusst, dass man heute bei dem größten Marathon Österreichs dabei ist. Dank meiner Freundin musste ich kein Kleidersackerl abgeben, da sie meine Sachen mit dem Rucksack transportierte und das brachte mir wertvolle Zeit vor dem Start. Nichts destotrotz mussten wir uns bald voneinander verabschieden, denn ich wollte mich aufwärmen und nicht all zu spät in meinen Startbereich sein.

 

Leider enttäuschten mich wieder viele Läufer, denn es standen viele Läufer im falschen Bereich, sprich in meinen Sektor standen Leute die eine Endzeit zwischen 1:45-2:15 hatten. Das führte zu einigen Problem für mich! (Später mehr dazu)

 

Kurz vor dem Start ertönte die österreichische Bundeshymne und bald darauf erfolgte der Startschuss mit begeisterten Applaus vieler Läufer. Am Anfang merkte man nicht viel davon, denn es dauerte einige Sekunden bis wir uns langsam in Bewegung setzten. Bei der Zeitmatte aktivierte ich dann meine Pulsuhr um mit der „Nettozeit“ unterwegs zu sein, denn wie gesagt es dauerte einiges an Zeit bis wir diese überschritten. Wie schon vorher erwähnt waren viele langsame Läufer vor mir und durch die Masse war überholen extrem schwierig, ja teilweise unmöglich.

 

Bei Kilometer 1 hatte ich eine Zeit von 04:50 – na toll, das war´s mit der Zeit unter 1:30. Es dauerte auch bis Kilometer 2-3 bis ich einigermaßen meinen Rhythmus finden konnte und das Überholen möglich war. Dann hatte ich Glück, wobei einer dabei Pech hatte: Ein Elite-Läufer hatte Probleme und konnte „nur“ mehr ca. 4:05-04:10min/km Laufen und ich hängte mich gleich an ihm an. Das lief super und so blieb ich bei ihm auch bis ca. Kilometer 7, aber dann hatte er immer mehr Probleme und ich lief schlussendlich an ihm vorbei. Die Verpflegungsstationen waren auch toll organisiert, trotz der vielen Läufer konnte ich immer mein Wasser bzw. ISO erwischen.

 

Kurz vor Kilometer 10 war ich den Tränen nahe, mein linkes Schuhband ging auf und das trotz Doppelmasche. Ich wollte es einfach nicht wahr haben, aber mir blieb schließlich nichts anderes übrig: Blieb stehen und band den Schuh neu.

 

Nun dachte ich das war´s jetzt endgültig mit der Zeit unter 1:30, aber dann erinnerte ich mich an einem Spruch vom Christian Schiester: „Freiwillig gibt ein Schiester nicht auf“ und das münzte ich auf mich um, als Gas geben und mein Ziel realisieren! Ab da lief es auch wirklich gut für mich, ja so gut das ich sogar mehrmals einen Art „Flash“ hatte und ich ein Tempo hinlegte, das meine Totalzeit wieder näher der 1:30h Marke brachte, was auch meine Durchgangszeiten bestätigten. (Hatte ein Armband von Asics, wo viele Durchgangszeiten für eine Endzeit von 1:29:59 oben standen)

 

Was man nicht unterschätzen sollte ist das Publikum, denn die Stimmung war wirklich oft genial und spornte weiter an. Bei Kilometer 17 war ich dann klar auf Kurs und klatschte auch mit Kinder entlang des Straßenrands ab – mein Ziel ist greifbar nahe. Aber es folgte ein tiefes Tal – ich bekam zwischen Kilometer 18 – 19 extremes Seitenstechen und konnte nicht mehr das Tempo halten. Gut tief ausatmen, dann wird’s schon wieder, aber es half nichts. Nächster Schritt ein Stück extrem langsam laufen, damit der Körper etwas runter kommt. Doch auch dieses Unterfangen blieb ohne Erfolg. Ich schaute hinauf zum Himmel und fragte: „Das soll es gewesen sein, 1km vor dem Ziel?“ Ich packte es nicht, mein Ziel lief mir wie eine Flüssigkeit aus den Händen.

 

Plötzlich sah ich einen Läufer der bereits gehen musste, ich klopfte ihm auf die Schulter und sprach ihm Mut zu! Dann eine fast 90° Kurve und plötzlich sah ich es: das Heldentor und somit Ziel! Mein Kopf war jetzt schneller als mein Körper und gab den Befehl zu laufen – ja fast zu fliegen! Ich wurde kontinuierlich schneller und es konnte sich ausgehen – ja es wird sich ausgehen sprach ich mir selber zu! Auf dem roten Teppich, hatte ich dann Gewissheit ich finishe unter 1:30 - ich ries die Hände in die Höhe und lies meinen Emotionen auch sprachlich heraus: Brüllte meine Freude mehrmals heraus!

 

Es war soweit ich überquerte die Ziellinie und stoppte meine Pulsuhr unter 1:30, also nach meiner Messung war mein Ziel Wirklichkeit! Ich dehnte gleich mal um Krämpfe zu vermeiden und man bekam auch eine Wärmefolie und nicht gleich auszukühlen. Als ich mir ein Wasser holte und mein Verpflegungspacket bekam realisierte ich erstmals was passiert war: Mein Ziel was ich schon solange zu erreichen versuchte, ist real geworden – der Trainingsplan hatte seine Früchte gebracht (DANKE Oliver Drachta) – ich gehöre zu den Läufern die einen Halbmarathon unter 1:30h laufen können – es war einfach überwältigend und ich würde lügen wenn ich sagen würde das da keine Tränen geflossen sind.

 

Beim Verpflegungsausgang traf ich auch gleich meine Freundin und eine herzliche Umarmung folgte. Am Anfang konnte ich nicht mal viel sprechen, war ich durch meinen Erfolg teilweise sprachlos. Ich wollte es nun offiziell haben das ich es geschafft habe und so gingen wir gleich zur Medaillen-Gravur, wo der Name und die Nettozeit eingetragen wird. Es ging ziemlich flott und ich fragte den Mann ob es eine Zeit unter 1:30h ist und er sagte: JA! Er übergab mir die Medaille und ich sah offiziell meine neue Halbmarathon-Bestzeit 1:29:48…ich war so happy und dankbar!

Allmählich wurde mir kalt und so gingen wir zu den Duschen, was Duschzelte des österreichischen Bundesheers waren. Das Wasser war herrlich warm und auch so lief es organisatorisch echt toll ab.

 

Frisch geduscht und überglücklich gingen wir langsam zur U-Bahn, die uns zurück zum Hotel brachte. Davor gingen wir noch in ein Restaurant etwas essen, denn wer läuft verbrennt auch einiges, ich heute 1530kcal!

Mit dem Gepäck vom Hotel traten wir die Heimreise wieder mit dem Zug an und während dieser Reisezeit erfuhr ich noch einige Details: 417.Platz insgesamt bzw. 116.Platz in meiner Altersklasse; Tempo 04:15min/km bzw. 14.12km/h

 

Nach meinen Facebook-Post bekamen ich innerhalb kürzester Zeit viele „Likes“ und auch Kommentare, was mich extrem stolz machte und ich mich nur bei jeden einzelnen bedanken kann.

 

Wie soll ich diesen Bericht abschließen? Nun ja, kurz und bündig: 1:29:48… EINFACH EIN GENIALES GEFÜHL!!!

 

Michael

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Kommentare: 4
  • #1

    Michael (Montag, 30 Januar 2012 21:01)

    Beim Halbmarathon dabei! :-)

  • #2

    Roland (Montag, 16 April 2012 13:15)

    Jaja, ordentliches Training macht sich halt doch bemerkbar! Gratuliere....

  • #3

    Michael (Dienstag, 17 April 2012 09:26)

    Danke Roland!
    Und keine Angst, mit dir matche ich mich immer...

  • #4

    Hosi (Mittwoch, 18 April 2012 10:01)

    Spitze Gratuliere! wann greifst das nächste mal an?