Alpseelauf Immenstadt/Allgäu

Harte Arbeit hatte Roland Brandner am Sonntag beim Lauf um den großen Alpsee!

 

25,8km und 800HM mit ständigem Wechsel von längeren Anstiegen und steilen Beragstrecken, dazu noch strömender Regen, der die Strecke zu einer Schlammschlacht machte!

 

Hier sein Bericht...

Bericht von Roland:

Viele werden sich Fragen, wie ich zu diesem Lauf gekommen bin! Naja eigentlich hätte ich am Vortag in Vorarlberg die Besetzung für ein Bundesliga Spiel gehabt. Da ich alleine anreisen musste und sowieso erst am Sonntag heimfahren wollte, hab ich mich auf die Suche nach einem Lauf auf der Heimfahrt am Sonntag gemacht. Der Lauf um den Alpsee ist mir da sofort aufgefallen, erstens wegen der Distanz von 25,8km und zweitens wegen der Höhenmeter die mit 800HM angegeben waren. Dazu passte auch die Distanz von Vorarlberg, da es gerade mal eine Stunde mit dem Auto nach Immenstadt ist.

 

Aufgrund der enormen Regenfälle wurde schließlich das Fußballspiel abgesagt, dadurch konnte ich zwar meine Füße für den Lauf schonen, hatte aber schon die Befürchtung, dass auch die Laufstrecke ordentlich durchnässt sein wird.

 

Start war am Sonntag bereits um 08:00 Uhr, also Tagwache 5:45 Uhr! Mit einem Luchpakte vom Hotel bewaffnet machten wir (Kevin war mein Begleiter!)

uns bei strömenden Regen auf den Weg! Kurz nach 7 Uhr in Immenstadt angekommen, zeigte sich keine Wetterbesserung! Trotzdem waren fast 300 Läufer am Start! Ich holte meine Startnummer und bekam ein T-Shirt als Erinnerung. Da es weiter regnete und ich wusste, das der Lauf hoch hinaus gehen würde, entschied ich mich, mit Jacke zu laufen, obwohl ich das normalerweise überhaupt nicht mag. Kevin ließ ich in der trockenen Trunhalle zurück. Er war dort nicht alleine, da viele Zuschauer dort auf ihre Angehörigen warteten.

 

Pünktlich um 08:00 Uhr ging es los. Die ersten 2,5km waren flach und ich lief einen lockeren 5er Schnitt.  Mit der Jacke war mir zwar sehr warm, aber es ging flott dahin. Dann folgte schon der erste steile Anstieg, wo ich gleich mal 150m gehen musste. Ich verlor zwar ein paar Plätze, wollte aber meine Kräfte einteilen, um eine vordere Platzierung ging es mir eh nicht.

 

Nach dem Steilstück folgte eine tükische Passage wo es bis Km 6,5 stetig leicht bergauf ging. Ich fand einen tollen Rythmus und war am höchsten Punkt der Strecke (990m Seehöhe) froh meine Jacke dabei zu haben, denn der Wind blies mir kräftig um die Ohren. Der Regen hatte mittlerweile etwas nachgelassen, so ging es schnurstracks eine rutschige Almwiese hinunter. Teilweise war der Boden so tief, dass wir bis zu den Knöcheln im Matsch versanken. Einige Teilnehmer landeten auch auf dem "Allerwertesten", da sie mit normalen Laufschuhen keinen halt finden konnten.

 

Bei km8 war ich wieder unten beim See und spürte meine Oberschenkel vom steilen Bergablaufen. Doch Pause gabe es keine, sofort begann wieder der Gegenanstieg, der zuerst leicht, dann immer steiler in Serpentinen nach oben ging. Oben angekommen folgte das selbe Spiel nochmals. Steil runter und gleich wieder ebenso steil rauf, wo ich wieder kurz gehen musste.

Unerwartete Hindernisse:

Oben bei Km10 war eine Gruppe Jugendlicher, die dort in ihrem Feriencamp tolle Stimmung machten und die Läufer anfeuerten! Großes Dankeschön dafür!

 

Ich dachte dort oben den schwierigsten Streckenabschnitt geschafft zu haben, aber so war es leider nicht! Die folgenden Kilometer waren eher flach und so konnte ich wieder locker meinen 5er Schnitt dahinlaufen. Lediglich eine paar unerwartete Hindernisse waren im Weg. So war eine Eisenbahnunterführung bei Km12 ca. einen halben Meter unter Wasser. Ich versuchte am Rand auf einer Betonmauer vorbei zu balancieren, trotzem blieb mir ein Schritt in das tiefe Wasser nicht erspart. Noch schlimmer war es bei Km 16, denn dort stand am Weg auf ca. 500m Länge das Wasser knöcheltief. Da es sowieso keine andere Wahl gab, lief ich einfach durch und hatte danach viel Wasser in den Schuhen, dafür waren sie wieder sauber *gg*!

 

Die letzten 7-8 Kilometer sahen am Streckenprofil eingentlich nicht so schlimm aus wie sie aber dann tatsächlich waren. Auf schmalen Wegen, ging es stetig bergaus/bergab. Mal steil, mal über Stufen, manchmal nur gehend zu überwinden. Dieser Teil verlangte uns Teilnehmern nochmals alles ab. Immer wieder mussten reißende Bäche durchquert werden. Vorsicht war auf den rutschige Holzbrücken ebenso geboten wie auf den Holzstufen, als es hin und wieder sehr steil den Berg runter ging. Ich musste mich richtig Konzentrieren, denn ein falscher Schritt und der Lauf könnte vorbei sein. Weit über eine Stunden hab ich für diesen Schlußabschnitt benötigt.

 

Nach 2h 34min. war ich dann endlich im Ziel. Die Meinung des Sprechers, "Der sieht noch so locker aus, den können wir auf noch eine Runde schicken!", konnte ich nicht teilen. Ich war echt froh, heil im Ziel zu sein.  

 

Kevin hat schnell noch ein Foto gemacht und dann ging es gleich ab in die (lau-)warme Dusche! Auf die Siegerehrung verzichteten wir, denn wir hatten ja noch 4,5h Autofahrt vor uns. Erst Zuhause konnte ich mich über die Platzierung (5. in der M35) freuen!

 

Fazit: Super Lauf, geniale Strecke, eine richtige Herausforderung, aber nichts für Flachländler!

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Roland (Mittwoch, 16 Juli 2014 11:01)

    Hab am Vortag ein Spiel in Vorarlberg! Vielleicht nehme ich den Lauf am Heimweg im "vorbeifahren" mit!