24h Burgenland Extrem Tour

Man vermag es ja nicht wirklich in Worte zu fassen welche unglaublichen Leistungen in den letzten Tagen von den Teilnehmern/innen diverser Ultra-Veranstaltungen gezeigt wurden. Es wurden Distanzen zu Fuß zurückgelegt mit denen so mancher Hobbyradler schon zu kämpfen hätte.

Im Burgenland ging’s 120km rund um den Neusiedlersee. Manch einer hat die Startnummer wohl zu seinem runden Geburtstag bekommen.

🎂„Happy Birthday“ Roli & Geri 🎂
auch an dieser Stelle!

Solch einen Ultralauf im Jänner zu veranstalten, das hat schon was. „Najo, des is jetzt ned so meins“ - möge sich da der ein oder andere denken „do lauf i liaba drinnen!“ Ein Laufband wäre der erste Gedanke der einem in den Sinn kommt. Wie zu erwarten wär das einigen Laufwundern zu easy, so laufen sie „lieber“ in einer Halle im Kreis. Nein, nicht zum Aufwärmen oder so - es handelt sich auch dort um einen Ultralauf! 100km entspricht 400 Runden! (Berechne die kurze Seitenlänge der Halle bei einem Verhältnis von 1:2)
Für diese Verrücktheit muss man dank des Vertrags von Versailles dann schon mal die Bundesgrenze passieren und 500km in die exDDR  einmar.... äh einreisen. Ort des Geschehens: Senftenberg (Nähe Dresden)

Somit möchte ich allen recht herzlich zu diesen überragenden Leistungen gratulieren!
👏🥇👍🏆🍻 🏃‍♀️🏃‍♂️ 🍻🏆👍🥇👏
Na dann kommt’s alle wieder gut heim.

msg
Christian 

Hallo Laufwunder!

Ein bisschen Naivität gehörte schon dazu, als ich mich Anfang Dezember zu dieser Veranstaltung anmeldete. Ohne jemals nur annähernd eine solche Distanz zurückgelegt zu haben, nutzte ich die verbleibenden Wochen um mich ein wenig vorzubereiten. Dabei ging es eher um die richtige Ausrüstung für solch ein Vorhaben zu finden. Mein Ziel war es durchzukommen, idealerweise in einem Tag, also 24h, aber auf keinem Fall mit Gewalt, da ja die Frühjahrssaison der Bundesliga vor der Tür steht. Wenn man nicht mehr weiter kann, gibt es gratis Shuttlebusse, so die Aussage vom Veranstalter, also war das Risiko nicht so groß! 

Los ging es am Freitag um 04:30 Uhr in der Früh. Ich startete wie fast alle Teilnehmer gehend, nur ein paar wenige liefen gleich los! So nach 1,5h wurde mir das gehen einfach zu fad, also lief ich mal einen halben Kilometer. So kam ich auf den Geschmack und wechselte alle paar hundert Meter zwischen laufen und gehen. Wobei ich mich beim laufen wesentlich wohler fühlte, ich wollte die Laufeinheiten aber nicht zu lange werden lassen um meine Gelenke zu schonen. 

Schon nach 8 Stunden hatte ich die Hälfte erreicht und somit war ich sehr flott unterwegs. Probleme hatte ich bis datto keine. Nach einer 20min. Pause ging ich auf den zweiten Teil der Strecke. Ich fühlte mich immer besser und war überzeugt, die ganze Runde von 120km zu schaffen. In Neusiedl bei km 90 machte ich nochmals 20min. Pause. Da war es schon wieder Finster und so war ich mit Stirnlampe Richtung Ziel unterwegs. Ca. 20km vor dem Ziel ließ ich eine Labestelle aus, ein fataler Fehler wie sich später herausstellte, denn 5km später war der Akku leer. Ich war total kraftlos und konnte nur noch gehen. Immer langsamer wurden meine Schritte, doch ich wollte unbedingt ins Ziel. Eine Blase am Ballen machte mir auch noch zu schaffen, aber der Wille war da, es zu Ende zu bringen.

Nach 17h 20min. war es dann so weit, ich durfte endlich auf dem Finisher Sofa Platz nehmen. Für die letzten 15km habe ich über drei Stunden benötigt, aber egal, der Stolz es geschafft zu haben, lässt diese kleine Schwäche vergessen! Ich kann es jetzt immer noch nicht glauben diese Extrem Tour durchgestanden zu haben!

Die Burgenland Extrem Tour ist ein großes Abenteuer, ein Weg zu neuen Erfahrungen und auch ein Weg zu sich selbst. Diesen Tag werde ich in meinem Leben nicht so schnell vergessen!

Roland